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Zwischen Widerstand und Ausgeliefertsein 

Alexander Kobylinski und seine Aktionen gegen das SED-Regime

„Das fing an wie im Kino. Ein Wagen fuhr quer übern Bürgersteig. Männer in billigen Kunstlederjacken sprangen heraus und nahmen mich fest.“ Alexander Kobylinski beschreibt, wie er Anfang 1984 verhaftet wurde – von der Stasi in Weimar. (…)

Er, der aus einem christlichen Elternhaus stammt und dessen Vater zwei Jahre lang dafür kämpfen musste, dass er das Abitur machen konnte – obwohl er Klassenbester war. Der mit seiner Rede beim Abi-Ball über Schulsystem, Individualität und freies Denken Begeisterung von seinen Mitschülern erntete und Empörung von den Lehrern. Der politische Parolen an Häuserwände sprühte. Der zusammen mit Freunden Flugblätter zur Wahl 1984 entwarf und deshalb verhaftet wurde, weil die Wohnung, in der das passierte, verwanzt war. Der dafür ins Gefängnis ging und 1985 in den Westen ausreisen konnte.   

Bei allen seinen Aktionen des Widerstands gegen das SED-Regime war ihm klar: “Wir werden diesen Staat nicht zum Einsturz bringen.“ Aber er wollte die Herrschenden beim Wort nehmen, wenn sie vom Aufbau einer gerechten Gesellschaft sprachen.

Gleichzeitig gab es auch immer ein Gefühl des Ausgeliefertseins. Kobylinski machte sich keine Illusion: „Die können dich kaputtmachen. Dazu brauchen sie nicht mal Folter.“ Als er im Gefängnis saß, erzählte er den Stasi-Leuten im Verhör alles, was er gemacht hatte. Aber: „Ich habe niemanden verraten.“ (…)

(aus: Glaube und Heimat, Mitteldeutsche Kirchenzeitung)